Im Winter, wenn kaum ein Wildkraut wächst, ist der Waldsauerklee eine der wenigen Pflanzen, die, sobald der Schnee oder starker Frost vorüber sind, dem Wetter trotzt. In der Nacht, bei Erschütterungen oder bei zu viel Sonnenlicht klappt Waldsauerklee seine Blätter zusammen, auch die Blüten schließen sich am Abend.
Er wächst gerne an moosigen Stellen und am Fuße von Baumstämmen. Die Blätter des Waldsauerklees schmecken zitronenartig sauer und zeichnen sich durch einen hohen Vitamin C Gehalt aus. Wenn die weißen Blüten zwischen Moos, Baumrinde und Gräsern hervor leuchten, verzaubert es manchen Wald wie in einen Feenwald.
Ähnlich wie Sauerampfer kann man sie für eine Kräutersuppe, in Salaten, Saucen oder grüne Smoothies verwenden.
In Kombination mit Apfelsaft und Vogelmiere kannst Du den Waldsauerklee mit Wasser zu einem Waldkräuterlimonade aufgießen, denn der Waldsauerklee ist erfrischend, kühlend und durstlöschend.
Heilende Anwendungen
Waldsauerklee hat eine sanft blutreinigende und harntreibende Wirkung.
In der Volksmedizin wird der Tee als Fiebermittel eingesetzt, aber auch bei ausbleibender Menstruation, bei krampfartigen Menstruationsbeschwerden, Nieren- und Leberproblemen, sowie bei Blähungen und als Schmerzmittel. Seine blutreinigenden Eigenschaften werden auch bei Hautkrankheiten angewendet, um diese von innen zu heilen.
Waldsauerklee eignet sich auch für reinigende Teemischungen, z.B. in Kombination mit Birkenblättern, Brennnessel oder Goldrute.
Für einen Tee
überbrüht man 1 EL Blätter mit einem halben Liter nicht mehr kochendem Wasser; 5-10 Minuten ziehen lassen. Über den Tag verteilt schluckweise trinken, nicht mehr als zwei Tassen am Tag. Nach zwei Wochen eine Pause einlegen, wie bei allen Heilkräutern.
Äußerliche Anwendungen
Geeignet sind das frische zerquetschte Kraut, der Tee, eine verdünnte Tinktur sowie der Presssaft. Ein Tuch oder eine Kompresse in den Tee/ bzw. die Flüssigkeit tauchen, und auf die entsprechende Hautstelle legen. 15-30 Minuten einwirken lassen. Sowohl bei Hauterkrankungen als auch bei Muskelkrämpfen wird der Waldsauerklee in dieser Form angewendet.
Inhaltsstoffe
Oxalsäure, Schleimstoffe, Vitamin C
Erkennung und Sammeltipps
Waldsauerklee wächst in Laub- und Nadelwäldern auf eher feuchten, sauren Böden. Er wirkt zart und wird maximal 15cm hoch. Auch die zarten weißen Blüten, die fünf Blütenblätter haben, sind zart und filigran.
Nachdem Waldsauerklee zu einem der ersten Wildkräuter gehört, dass nach dem Winter seine Blätter und Blüten Richtung Sonne streckt, kann man in seinem Umfeld meinst eine „Mikro-Kräuterwanderung“ machen. Denn wie auch im obigen Bild zu sehen, sind Giersch, Scharbockskraut, Vogelmiere, Taubnesseln und Bärlauch meist seine Frühlingsbegleiter.
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