Bohnenkraut – eine relativ wenig beachtete Pflanze, deren Wirkung breit, teilweise gut erforscht und perfekt einsetzbar für Mensch und Hund sind. Es wirkt magenstärkend und gerade bei mäkeligen Hunden kann es auch wegen der appetitanregenden Wirkung gegeben werden. Sowohl bei Mensch als auch Hund (Achtung nur kurze Zeit geben, siehe Nebenwirkungen!) ist Bohnenkraut gut bei Durchfällen und Koliken, wobei bei Koliken eine Kombination mit Schafgarbe und Pfefferminze empfehlenswert ist.
Bohnenkraut Inhaltsstoffe und Wirkung
Die Heilwirkung des Bohnenkrauts ist deshalb so gut beschreibbar, weil eine Fülle klassischer, medizinisch erforschter Wirkstoffe enthalten sind.
Zu den heilenden Eigenschaften gehören schleimlösende, verdauungsfördernde und stoffwechselregulierende Substanzen, die im ätherischen Öl der Pflanze enthalten sind.
Hierzu gehören:
- Bitterstoffe,
- Gerbstoffe,
- Phytosterine,
- Schleimstoffe
- und Terpene.
Bitterstoffe
sind nahezu allen verdauungsfördernden Kräutern vorhanden. Charakteristisch für Bitterstoffe sind neben dem herben bis bitteren Geschmack vor allem die durchblutungsfördernde Wirkung im Magen-Darm-Trakt sowie ein stimulierender Effekt auf die Produktion von Verdauungssekreten, wie Gallen- oder Magensaft. Darüber hinaus besitzen Bitterstoffe auch eine
- antibakterielle,
- antimykotische,
- entzündungshemmende,
- entkrampfende
- und immunstärkende
Wirkung, was sie zu einem guten Helfer bei Symptomen macht, die für Verdauungsbeschwerden und Magen-Darm-Infektionen typisch sind. Der krampflösende Effekt ist auch bei Beschwerden mit der Gallenblase hilfreich.
Gerbstoffe
Pflanzen mit hohem Gerbstoffgehalt wurden zur Präparierung von Tierhäuten verwenden. Die Wirkung auf die Haut entsteht dadurch, dass unter der Einwirkung von Gerbstoffen die Hautgefäße verengen, wodurch sich die Hautoberfläche verdichtet und somit für Keime schwerer passierbar wird. Man bezeichnet derart wirkende Mittel als Adstringens.
Gerbstoffe können daher als natürliche Antibiotika eingesetzt werden, wobei sie vor allem bei Infektionskrankheiten der Haut genützt werden können.
Daneben besitzen sie noch weitere, medizinisch wertvolle Wirkungen:
- adstringierend,
- antimikrobiell,
- blutstillend,
- entzündungshemmend
- und schmerzlindernd.
Zu finden sind Tannine deshalb sowohl in antibiotischen Naturheilmitteln als auch in Medikamenten gegen Magen-Darm-Entzündungen und Entzündungen im Mund- und Rachenbereich.
Wichtig: Gerbstoffhaltige Kräuter dürfen immer nur über einen sehr kurzen Zeitraum eingesetzt werden.
Phytosterine
Das Bohnenkraut hat dank seiner Phytosterinen auch eine cholesterinsenkende Wirkung.Vor allem bei Menschen mit Neigung zur Artheriosklerose kann es hilfreich in einer Ernährungstherapie eingesetzt werden.
Schleimstoffe
Für die hustenstillende und schleimlösende Wirkung sind vor allem die Schleimstoffe des Krautes verantwortlich. Ähnlich wie bei Malvenblüten steckt darin eine ungeahnte Heilwirkung. Der sich bildende Schutzfilm ist für Schleimhäute im Mundraum, Hals und Magen-Darm-Trakt und auf der Haut eine wichtige Komponente. Damit fördert sie den
- desinfizierenden,
- entgiftenden,
- entzündungshemmenden
- und reizmildernden
Effekt, der gerade bei entzündetem Hals und gereizten Darmschleimhäuten hilfreich ist.
Terpene
Die antibiotische Wirkung der Terpene wird in der Medizin zum einen bei der Bekämpfung von Infektionen sowie zur Entwurmung eingesetzt.
Als Geheimwaffe gelten sie auch im Einsatz gegen Rheuma und Gicht. Hier vor allem das Carvacrol, welches chemisch nachgebaut in einigen Rheumamitteln zu finden ist.
Anwendung und Dosierung
Gesammelt werden sowohl die frischen Blätter als auch ganze Triebe.
Tee aus Bohnenkraut
Zwei Teelöffel getrocknetes Kraut mit 300ml kochendem Wasser übergießen und ca. 10 Minuten ziehen lassen.
Abgekühlter Bohnenkrauttee eignet sich sowohl zum Gurgeln bei Entzündungen im Mund- und Rachenbereich als auch als Kräutersud zur Reinigung oder Beruhigung der Haut.
Nebenwirkungen
Die Gerbstoffe im Bohnenkraut können bei Überdosierung zu Leberschäden, Bauchkrämpfen und Brechreiz führen. Es ist deshalb wichtig, die heilpflanzliche Wirkung des Krautes nur punktuell bei eindeutigen Gesundheitsbeschwerden bzw. nur sehr maßvoll als Verdauungshelfer zu nutzen.
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